Auf die Kater gekommen
Früher hätte ich nie gedacht, dass ich einmal Katzen in unserem Haushalt haben würden. Nun sind sie schon seit seit etwas mehr als fünf Jahren bei uns und alles in allem machen sie uns echt glücklicher. Sie sind viel draußen, aber die beiden sind ganz zuverlässig, was das Heimkommen angeht. Spätestens um kurz vor sieben Uhr stehen sie morgens auf der Matte oder eher auf der Fensterbank in der Küche. Die ist auf der Höhe der Arbeitsplatte und da schauen sie uns zu, wenn wir die Brote für den Schul- und Arbeitstag schmieren.
Sie warten auf den Einlass und Futter. Und wenn es Tünnes nicht schnell genug geht, unterstreicht er seinen Willen hineinzukommen gerne, indem er sich am Fenster hoch streckt und mit seinen Vorderpfoten hoch und runter fährt. Sind die nass quietscht es auch noch.
Genau so ist es am Abend. Auch da kann man die Uhr nach ihnen stellen. Manchmal sind sie etwas pienzig, was das Futter angeht. Sie mögen wohl nicht jedes Futter, aber so bleiben sie gut in Form. *grins* Wir sind aber sicher, dass zumindest Schäl, eine weitere Futterquelle hat.
Sie sind nun mal Jäger
Mäuse fangen und fressen sie, leider auch manch einen Vogel. Allerdings kommen auf 12 Mäuse ca. ein Vogel. Vermutlich ist das Verhältnis für die Vögel sogar besser, denn wir finden nicht alle Mäuse. Sie lassen nicht immer was übrig und bringen sie sicher auch nicht immer mit nach hause. Ich weiß, unschönes Thema, ist aber so.
Katzen sind ja schließlich Jäger und so gehört es dazu. Clevere Vögel lassen sich übrigens nicht fangen. Dazu gehört ein Rotkehlchen, dass nun sicher das sechste Jahr in unserem Garten rumflattert. Seit zwei Wochen ungefähr, ist es wieder da und erfreut mich.
Schäl war ja leider mal elf Tag nicht heim gekommen. Damals hatten wir nicht daran geglaubt, dass er überhaupt noch lebt. Aber wir und er hatten Glück und nach und nach berappelte er sich nach seiner Rückkehr und seiner offensichtlich unfreiwilligen Gefangenschaft wieder. Selbst der Tierarzt weiß noch Jahre später, dass er ein zäher Bursche ist.
Er ist unser Räuber und in der Regel sehr relaxed. Er kann sehr lange auf dem Schoss sitzen bleiben, während sich der andere immer dreht und wendet.
Der Kater und sein schwerer Unfall
Und vor ziemlich genau einem Jahr hatte Tünnes einen ganz schlimmen Unfall. Ich hatte hier nichts darüber geschrieben. Er war vermutlich von einem Auto angefahren worden. Ein Nachbar hatte beobachtet, wie er sich mit den Vorderpfoten in eine Hecke geschleppt hatte. Dort haben wir ihn auch schnell gefunden.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass er einen dreifachen Beckenbruch hatte. Er wurde noch am Wochenende operiert inkl. Metallschiene und hat wochenlang zur Regeneration gebraucht.
Ein paar Wochen hat er in einem alten Babyreisebettchen eingesperrt verbringen müssen. Es stand im Zimmer der Großen. Sie hat ihm in der Nacht anfangs helfen müssen in das Katzenklo hineinzuklettern. Ganz abgesehen von den Kosten, die uns ziemlich unerwartet getroffen haben, war das es für ihn eine ganz schön heftige Zeit. Er wollte doch so gerne raus und unterwegs sein. Und es ging einfach erst nach ein paar Wochen.
Glücklicherweise hat sich das alles ganz gut gefügt. Nach dem anfänglichen schankendem Laufen, wurde es immer besser und inzwischen ist er fit. Lediglich beim Hochklettern der Treppe fällt auf, dass er immer die gleiche Hinterpfote nachzieht.
Sie machen irgendwie relaxter und vielleicht haben sie Heilkräfte
Auf jeden Fall kann ich nach wie vor sagen, dass immer einer der Kater weiß, wenn es einem nicht gut geht. So ist Tünnes in der letzten Woche, als ich so schlapp auf dem Sofa gelegen habe, zu mir gekommen und hat sich schnurrend auf mich gelegt. Scheinbar wollte er mir Wärme abgeben und dass ich wieder gesund werde.
Da hatte er Erfolg. Ich bin zwar noch nicht ganz, aber fast fit. Wofür Katzen alles gut sind! Und auch wenn es bedeutet, dass wir, wenn wir wegfahren, immer jemanden bitten müssen, die beiden zu füttern, ist das auch schon so ziemlich das Aufwendigste. Die kommen ganz gut ohne uns klar. Schön ist es, wenn man drei Wochen weg war und sie einem gleich schnurrend um die Beine streichen, um zu zeigen, dass sie sich freuen, dass man wieder da ist.