Hier bist Du im Käfig – die Tiere sind frei
Zuletzt habe ich bei 12 von 12 im August von unserem Urlaub in Südafrika geschrieben. Über Großwild habe ich da noch nicht so viel geschrieben und so hole ich das hier mal nach. Seither sind ein paar Wochen vergangen und ich muss ehrlich gestehen, dass ich noch lange nicht alle Eindrücke verarbeitet habe. Im Nachhinein befasse ich mich mehr mit Südafrika und den Menschen, der Politik und kann mir so ein umfassenderes Bild von den Impressionen und Gegebenheiten machen. Ich bin nach wie vor ganz begeistert und bin ziemlich sicher, dass es nicht die letzte Reise nach Afrika war.
Ich kann auch gar nicht so genau sagen, warum ich so begeistert bin. Die Landschaft ist so vielfältig und weit. Die Tiere groß und stark oder klein und gewitzt. Sie leben alleine oder schließen sich aus Geselligkeit anderen Tieren an. Oder aber, weil sie sich davon Schutz erhoffen.
Gewildert wird immer noch
Die Elefanten haben es mir angetan. Im Kruger Nationalpark leben mehr als 13.000 Tiere. Die Idee des Parks entstand Ende des 19. Jh. Man wollte den Wildtierbestand schützen und der Wilderei entgegenwirken. Die Tiere waren inzwischen sehr dezimiert. Es war damals nach wie vor erlaubt zu jagen, aber nur geregelt.
Inzwischen ist das Jagen verboten und die Wilderei stellt nach wie vor ein großes Problem dar. Auch wenn man alles daran setzt, die Menschen davon zu überzeugen, dass die Tiere und Landschaft Basis für ihr Einkommen darstellen könnten, so ist doch angesichts der Armut kein Wunder, dass sie gegen die Gesetzte verstoßen. Vor allem Nashörner werden wegen ihrer Hörner gejagt. Dadurch, dass es ein (umstrittenes) Verkaufsverbot für Hörner gibt, bringen sie sehr viel Geld. Das ist einfach zu verlockend. Die Hörner der Rhinos im Kruger (und anderen Parks) werden in regelmäßigen Abständen von den Rangern abgesägt (sie wachsen nach wie Fingernägel), um den Anreiz zu nehmen. Die Wilderer töten die Tiere zumeist. Aus diesem Grunde werden die Plätze, wo ein Nashorn gesichtet wurde, nicht auf den Schautafeln in den Camps gezeigt. (s.o.)
Wir hatten wirklich ganz großes Glück und konnten in einiger Entfernung sogar eine Black Rhino Mutter mit Ihrem Jungen von Weitem beobachten. Unsere Fotos sind leider nicht so aussagekräftig. Uns hat dafür ein entsprechendes Objektiv gefehlt. Aber wir konnten sie eine Zeit lang mit den Ferngläsern beobachten. Um dieses Tier zu sehen, waren wir übrigens schon um 6.00 Uhr morgens auf einem sogenannten Gamedrive und waren rund 30 km gefahren worden.
Es hat sich aber sehr gelohnt. Denn nicht nur die Rhinos konnten wir erleben, vielmehr war es die aufgehende Sonne, die die Landschaft in ein unbeschreibliches Licht hüllte und die Farbe die verbrannte Erde, die getrockneten Gräser und Bäume mit diesem rötlichen Schimmer bedeckte.
Elefantenliebe
Der Kruger Nationalpark hat natürlich nicht nur die großen Tiere zu bieten, aber die von uns am häufigst gesichteten und unzählbaren waren die Elefanten.
Die Elefantenkühe sind meist in großen Gruppen unterwegs mit ihren Jungen. Die zum Teil riesige Herde von gerne auch mal 30 Tieren ist unaufhörlich auf der Suche nach Essbaren und Wasser.
Wenn die Jungs nicht wissen wohin mit den Kräften, dann sollte man das Weite suchen
Junge Bullen werden nach ein paar Jahren aus der Herde ausgeschlossen. Sie müssen sich dann alleine durchschlagen. Manchmal tun sie sich mit “Leidensgenossen” zusammen und bilden kleine Grüppchen von 2-3 Bullen. Es gibt Zeiten, in denen man einem Jungbullen nicht begegnen sollte.
Das ist die Musth. Einmal im Jahr kommt es zu einem Testosteronausstoß und mit seiner Kraft und Aggressivität kann der Bulle nicht umgehen. Dann sollte man ihm nicht begegnen. In dieser Zeit kann er ein Nashorn töten.
Ein solcher ist und auch begegnet und wir haben uns relativ schnell vom Acker gemacht. Der Elefant machte mit seinen aufgestellten Ohren und seinem hin und her wackeldem Kopf recht klar, dass er genau da gerne über die Straße gehen wollte und dabei keine Rücksicht auf uns nehmen würde.
Sie waren so schön anzusehen
Es gab aber auch die netten und neugierigen, die einfach nur geschaut haben. Es war einfach zu toll sie dabei zu beobachten, wie sie ihre 3.000 kg (weiblich) bis 6.000 kg (männlich) auf ihren vorsichtigen und wohl sehr gefühlvollen Füßen vorwärts bewegten. Da kann man sich vorstellen, dass sich Menschen gerne von diesen “Schiffen” leicht schwankend transportieren ließen.
Und nun hat uns der Alltag wieder. Ich erinnere mich sehr gerne und erzähle mit Freuden über diese tolle Reise, die ich mit allem was dazugehörte, sehr genossen habe. Die Art zu reisen – mit einem Auto und Zelten – war für mich total neu. Nicht zu wissen, wo die nächste Nacht verbracht wird, spannend und wie die ganze Familie damit klar kommt, erst recht aufregend. Darüber, wie es mir damit ging mit den Mädels die Reise zu machen, werde ich vermutlich auch noch berichten, denn ich stellte in Unterhaltungen fest, dass die meisten die größte Angst damit hätten, mit Kindern eine solche Reise zu machen. Und ich glaube auch bei mir überwog die Angst. Aber das war nicht wirklich gerechtfertigt.
Nun zeige ich noch schnell die schönen Windeltücher, die mir unter der Nähmaschine entstanden sind und die es als Nachschub in meinem Shop gibt. Vielleicht steht Ihr auch so auf Elis und könnt ein solches gut selber oder als Geschenk brauchen? Diese findet Ihr in meinem Shop.
Ich werde mich in die Tiefen meiner Jerseys stürzen um schöne Kombis für Kinderkleidung zusammen zu stellen. Das Wetter verleitet mich grad nicht raus zu gehen. Am 9.11.19 bin ich auf dem Martinimarkt in Sauerlach wieder dabei und da möchte ich präpariert sein und Euch was bieten können. Derweil wünsche ich Euch mal eine schönes Wochenende!