Hallo und guten Morgen…
vielleicht habt Ihr heute auch etwas länger geschlafen? Seit gestern geht mir der Beitrag von Bine im Kopf rum. Sie hat bei der Schreibzeit dazu aufgerufen etwas über Demut zu schreiben. Und ich, die so lange Beiträge gar nicht so gerne liest, fühlte sich doch gleich angesprochen. Mich interessiert es schon, was andere so über dieses Wort denken. Vielleicht ist ja der ein oder andere daran interessiert, was mir bei dem Wort in den Sinn kommt?!
In der Karfreitagsliturgie haben wir die Geschichte von Jesus gehört, der sich demütig seinem Schicksal ergibt. Seine Demut hatte nichts mit Kapitulieren zu tun. Vielmehr hat es mit ganz großem Vertrauen zu tun. Er begibt sich ganz in die Hände seines Vaters und vertraut darauf, dass der das richtige Schicksal für ihn gewählt hat. Irre, oder? Das muss “Gottvertrauen” gewesen sein.
Demut spüre ich dann, wenn ich weiß, dass etwas anderes stärker ist als ich. Damit meine ich z.B. Naturgewalten. Das kann die Schönheit oder auch die Grausamkeit der Natur sein oder einen Säugling, den ich im Arm halte. Diese Dinge lassen mich klein erscheinen. Ich bin nur ein Miniteilchen dieser Welt. Dinge, die ich nicht ändern kann, lassen mich demütig werden. Ich unterwerfe mich dem Schicksal.
Der Tod eines Menschen, eine unheilbare Krankheit… Du stehst daneben, bist ohnmächtig. Du kannst nichts tun außer darauf zu Vertrauen, dass die Trauer, der Schmerz vorüber geht. Eventuell hilft es Dir zu beten? Vielleicht siehst Du das Schicksal einer Flüchtlingsfamilie und denkst Dir, wie gut es Dir doch geht. Werde demütig, gib Dich mich dem zufrieden was Du hast, sei dankbar! Auch wenn ich es überhaupt nicht mag, wenn ich mich auf Grund des Schicksals eines anderen gut fühle, so muss ich zugeben, dass ich gar nicht umhin komme.
Für mich hat Demut damit zu tun, mich meinem Schicksal ein Stück zu unterwerfen. Außerdem habe ich “Gottvertrauen”, wenn ich das tue. Davon habe ich zum Glück eine ganze Menge. Ich habe davon so viel, dass ich schon mal was abgeben konnte. Glücklicherweise!
So wünsche ich allen, die Demut verspüren nicht die Lähmung, die dadurch entstehen kann, sondern ganz viel Vertrauen und Hoffnung! Gerade in den Ostertagen sollten wir spüren, dass der Geist des Auferstandenen durch unsere Häuser zieht. Auch wenn Ihr nicht gläubig seid! In diesem Sinne:
Ein Frohes und gesegnetes Osterfest!
Danke, dass Du bei #Schreibzeit mitgemacht hast. Viele verbinden sicherlich Demut mit
Glauben. Ich eher mit: Dankbarkeit und Gelassenheit. Aber ich finde es klasse, was Ihr
Euch für Gedanken gemacht habt und wie diese im Einzelnen aussehen!
Liebe Grüße, Bine